Der Stiftungsrat der Martin Stiftung hat am 10. Mai 2021 nach einem sorgfältigen Entwicklungsprozess grünes Licht für ein neues, kreisförmiges Organisationsmodell gegeben. Das Modell wird im Jahr 2022 Schritt für Schritt umgesetzt.
Es knüpft bei dem an, was die Martin Stiftung auszeichnet: bei einer offenen und wertschätzenden Zusammenarbeitskultur zugunsten der in der Martin Stiftung lebenden Menschen mit Behinderung, einer Kultur, die immer wieder auch von aussenstehenden Personen konkret erlebt und bestätigt wird. Sie basiert auf stabilen und engagierten Teams, die bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen.
Zusammenarbeit stärken
Das Modell soll die Weiterentwicklung dieser Kultur der Zusammenarbeit fördern, den Teams mehr Eigenständigkeit und Verantwortung ermöglichen, die Vereinheitlichung von Standards in der Agogik, der Pflege und auch der Administration bringen und die Verbindlichkeit im Betrieb stärken. Diese Weiterentwicklung voranzutreiben, wird eine der Hauptaufgaben der Leitungspersonen sein.
Ziel von Führung im neuen Modell wird sein, die Fachteams und die dort arbeitenden Fachpersonen so zu begleiten und zu unterstützen, dass sie möglichst eigenständig und verantwortlich im Rahmen ihres Auftrages handeln können.
Diese Weiterentwicklung ist ein langfristiger Weg und ein ständiger Lernprozess. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern Voraussetzung für eine agogische Begleitung, die gemäss Leitbild den Menschen mit Behinderung Teilhabe und einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft ermöglichen soll.
Kreisstruktur mit 4 Ebenen
Das Modell ist deshalb bewusst nicht in der Form des klassischen, hierarchischen Organigramms aufgebaut. Es hat eine Kreisstruktur mit vier Ebenen:
- die Ebene der einzelnen Teams, in denen der Kernauftrag der Stiftung ausgeführt wird;
- die Ebene der Kompetenzkreise, die thematisch gebündelt, Synergien in Bezug auf die Fachkompetenz, die Erfahrungen und die Qualität der Arbeit entwickeln und vorhandenes Fachwissen gemeinsam weiterentwickeln
- die Ebenen des «Lebensbereichs Arbeit», des «Lebensbereichs Wohnen» und des «Supports»: in den Lebensbereichen sind die Angebotsschwerpunkte der Stiftung zusammengefasst und der Bereich Support erbringt die notwendigen, zentralen Managementaufgaben mit den dazu gehörenden Dienstleistungen.
- Die Ebene des Stiftungsrates, der als strategisches und kontrollierendes Organ die Gesamtverantwortung für die Stiftung trägt.
Das «Cockpit», das sich aus den Leitungen der Lebensbereiche und des Supports zusammensetzt, ist das Organ, wo ziel- und zukunftsgerichtet das gesamte operative Geschäft der Stiftung gesteuert wird, mit einer grundsätzlich offenen Struktur, damit alle für eine erfolgreiche Steuerung notwendigen Managementprozesse einfliessen können. Eine der drei Personen im Cockpit übernimmt dabei die Rolle der Geschäftsleitung, ist erste Ansprechperson des Stiftungsrates und nach aussen.
Themenspezialistinnen für einheitliche Standards
Einzelne Fachpersonen übernehmen auf der Ebene der Kompetenzkreise die Rolle von Themenspezialisten. Sie spezialisieren sich, im Rahmen eines dafür bestimmten Pensums, für ein Kernthema wie zum Beispiel «Gesundheit», «Klienteninformationssystem RedLine», «Unterstützte Kommunikation» oder «IT». Zudem führen sie ihre Kolleginnen der einzelnen Teams im Kompetenzkreis in die Konzepte und Standards dieser Themen ein und unterstützen sie, damit die Themen einheitlich in der Stiftung gehandhabt werden.
Das Modell wird seit April 2022 sorgfältig Schritt um Schritt umgesetzt.
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Das neue Modell
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Bild: unsplash